Wir sind mit dem Wohnmobil unterwegs in Nordnorwegen. Voller Eindrücke von der Touristenroute Varanger wollen wir nun aber endlich mit unserem Kastenwagen weiter in Richtung Nordkap fahren. Auch die letzten Kilometer entlang des Tana-Flusses, am Porsangerfjord und über die Nordkap-Halbinsel sind gespickt mit Erlebnissen und Impressionen. Es erwartet uns eine spektakuläre Fahrt durch wilde ursprüngliche Landschaften.
Roadtrip zum Nordkap – Entlang des Flusses Tana und besuch bei den Trollen
Die Finnmark gefällt uns sehr gut. Die Fahrt mit unserem Camper entlang der russischen Grenze bei Kirkenes und über die Varanger-Halbinsel war spektakulär. Jetzt wollen wir noch mehr von der Region sehen.
In Tana Bru gibt es nach der Flussüberquerung zwei Varianten zur Weiterfahrt.
- Eigentlich wollten wir die E98 nehmen, die auch als „Eismeerstraße“ bezeichnet wird und von dieser Abstecher machen.
- Mehrere Tage hatten wir dafür eingeplant.
Leider ist Sturm, das Wohnmobil wird kräftig durchgeschüttelt und der Wetterbericht für das Nordkap kündigt dort ebenfalls schlechtes Wetter an.
Deshalb entschließen wir uns schweren Herzens auf die Entdeckung der anderen Seite der Varanger-Halbinsel und den Besuch des nördlichsten Leuchtturms der Welt in Gamvik zu verzichten.
Es war die richtige Entscheidung, erfahren wir später von anderen Wohnmobilfahrern, die gezwungen waren wegen des Wetters im Inneren des Landes Schutz zu suchen und gar nicht bis zu den von uns angepeilten Reisezielen durchkamen.
Auf der E6 entlang des Tana-Flusses
- Die Alternative ist die E6 nach Karasjok.
- Das sind etwa 180 Kilometer entlang des Flusses Tana, auf den wir ebenfalls neugierig waren.
- Auf der breiten Straße, die fast schnurgerade verläuft, lässt es sich mit Reisemobilen jeder Größe zügig fahren.
- Es sind zwar mehr Kilometer, aber diese sind gut zu bewältigen.
- Hier ist eine ganz andere Landschaft, als am Meer.
- Entlang des mächtigen Flusses blüht die Landwirtschaft.
- Wie müssen sich die Samen gefühlt haben, die hierher aus den an Russland gefallenen Gebieten am Meer umgesiedelt wurden.
Mal verläuft der Tana, Tanaelva auf norwegisch und Tenojoki auf finnisch, sanft und hat weite Sandstrände am Ufer. Dann gibt es schroffe Felsen oder er fließt dramatisch mit reißenden Stromschnellen. Seit Jahrhunderten werden hier Lachse gefangen. An einigen Stellen erhaschen wir von der Straße Blicke auf den Fluss und die Stromschnellen. Auf der anderen Uferseite ist Finnland – der Fluss bildet die Grenze. Dort hätte es ebenso eine Straße gegeben, allerdings nicht so gut ausgebaut.

Stromschnellen im Fluss Tana
- Über eine riesige Brücke und an neuen Zollanlagen vorbei, fahren wir dann doch noch auf die andere Seite nach Finnland.
- Unser Plan, im finnischen Utsjoki „günstigen“ Diesel zu tanken, misslingt aber leider.
- Für einen Mittagslunch sind wir wegen der Zeitumstellung auch zu spät.
- Der Ort erscheint uns bei der Durchfahrt wie ausgestorben.
- Also wieder zurück über die Brücke nach Norwegen und weiter die E6 entlang.
- Es geht durch nördliche Wälder und auf hohe Berge zu, die sich aber in Wolken verstecken.
- In Karsjok, einem der Hauptzentren der norwegischen Samen, tanken wir für 1.370 Kronen, fast 145 Euro. Der Liter Diesel kostet hier oben im Norden über 1,70 Euro.

Wir fahren durch arktische Landschaften auf ein Gebirge zu
Zwischenstop auf einem Campingplatz am See
Nach den vielen Eindrücken brauchen wir jetzt erst einmal eine Pause und eine warme Dusche. Die Beschreibungen der Campingplätze in der Region um Skoganvarre sind nicht so besonders prickelnd.
Aber dann finden wir doch ein Fischercamp unterhalb des Porsangermoen, wo wir unseren Kastenwagen auf einer Wiese einparken. Der Platz ist fast leer, nur einige der Hütten sind bewohnt. Die Sanitäranlagen der Männer werden gerade renoviert. Dagegen sind die Frauenwaschräume und Toiletten noch alt, aber sehr sauber und es kommt ganz viel warmes Wasser aus den Duschen. Die gemeinsame Nutzung ist angesagt. Es ist ja noch nichts los, da geht das schon.

Zwischenstop auf dem Campingplatz
Das beste am Platz ist aber die Sonne, die uns hier am späten Abend etwas wärmt. Wir können sogar draußen kochen. Toll ist auch das starke W-Lan (im Preis inbegriffen), das erlaubt, erste Eindrücke unserer Reise ins Netz zu stellen. Nachts scheint wieder die Sonne.
Falls Ihr auch hier anhalten wollt, der Campingplatz Skoganvarre Villmark liegt in einem Tal zwischen Hochebenen, am Ufer des naturschönen Øvrevatn-Sees.
Frisch gestärkt starten Wohnmobil und Besatzung die letzte Reiseetappe zum Nordkap. Von hier sind es noch 26 Kilometer nach Lakselv und 218 Kilometer bis zum Nordkap, dafür brauchen wir einen halben Tag, denn überall gibt es etwas zu sehen.

Wir kommen dem Nordkap immer näher
Trolle von Tollholmen am Porsangerfjord
- In Lakselv treffen wir auf unsere ursprünglich geplante Reiseroute.
- Ab hier führt die E6 direkt am Porsangerfjord entlang.
- Es ist Ebbe, Himmel und Wolken spiegeln sich im Wasser.
- Immer wieder gibt es schöne Blicke.

Die Straße zum Nordkap führt immer am Fjord entlang

Parkplatz an der E6 mit Blick auf den Porsangerfjord
Ein Abstecher steht noch an. Im Internet habe ich den Hinweis auf besondere Steinformationen gefunden, die wir suchen wollen. Der Abzweig ist mit Kolvik beschildert. Hier verlassen wir die E6. Ein Abstecher, der sich schon wegen der vielen schönen Fotomotive am Wegesrand lohnt.

Blick auf eine der Buchten am Porsangerfjord
Die schmale Straße windet sich entlang kleiner Buchten mit glasklaren Wasser in verschiedenen Blau- und Grüntönen.
Felsen und bunte Häuschen laden immer wieder zum Anhalten und Schauen ein.
Etwa fünf Kilometer sind es bis zum Parkplatz, von dem mit einer kleinen Wanderung die „Trolle von Trollholmen“ erreichbar sind.
Hier ist genügend Platz für das Campingfahrzeug.

Von hier startet die Wanderung zu den Trollen. Auf dem Parkplatz ist auch Übernachten möglich
- Mit etwas Suchen finden wir den Einstieg.
- Der Weg ist mit Holzpfosten markiert und geht um den Bauernhof am Ende des Zufahrtsweges herum über Wiesen und Anhöhen.
- Die Ausblicke auf den Fjord sind wunderschön.
- Es ist kühl, aber immer wieder glitzert das Meer in der Sonne.
- Auf der anderen Seite des Porsanger regnet oder schneit es.

Blick auf den Porsangerfjord
Die „Trolle“ sind von Wind, Wasser und Frost gestaltete Pfeiler aus Dolomitgestein.
700 Millionen Jahre alt sind dieser Formationen.
Nach der Legende sollen Trolle versucht haben, über das Meer einen Schatz in Sicherheit zu bringen. Sie haben es nicht mehr geschafft und wurden von der Sonne zu Stein verwandelt. Jetzt stehen sie hier an der Spitze der Halbinsel als Formation im Halbrund.
Einfach nur schön ist es hier.
Wir verbringen fast ein Stunde und genießen die wechselnden Ausblicke.

Nach einer kleinen Wanderung sehen wir die sagenhaften zu Stein gewordenen Trolle

Nach der Sage hat die Sonne die Trolle in Stein verwandelt

Die mächtigen Steinformationen wurden von Wasser, Wind und Frost geformt

Der Blick auf den Fjord ist einfach magisch
Unbedingt anhalten!!!
Die Trolle von Trollholmen sind ein echtes Highlight auf dem Weg mit dem Wohnmobil zum Nordkap und der Abstecher ist wirklich nicht weit. Rund zwei Stunden solltet Ihr aber für den Abstecher einplanen, denn überall gibt es etwas zu sehen und zu entdecken.
Jetzt freuen wir uns auf das nächste Abenteuer und darauf, das Nordkap zu erreichen.
Hin-Fahr-Reisetipps Nordnorwegen
Übernachten mit dem Wohnmobil
- Skoganvarre Villmark, Campingplatz 26 Kilometer vor Lakselv und 218 Kilometer bis zum Nordkap
- Parkplatz an der E6
- Vorbereitungen
- Über Dänemark nach Schweden – Mit Fähre und Brücke
- Südschweden – Ystad, Archäologische Highlights und schöne Landschaft
- Nordschweden – Weltnaturerbe Höga Kusten, Stromschnellen und Kirchstadt
- Durch Finnland – Rund um Rovaniemi und Inari und Museum Arktikum in Rovaniemi
- Endlich in Norwegen – Finnmark an der russischen Grenze
- Arktisches Highlight Norwegen – Varanger
- Unterwegs in Nordnorwegen – Tana und Trollholmen
- Am Ziel – Nordkap und Mitternachtssonne
- Arktisches Norwegen – Honningsvåg und Landschaftsroute Havøysund
- Norwegens nördlichste Stadt – Hammerfest
- Eindrucksvolle Kunst aus der Steinzeit – Weltkulturerbe Felsritzungen Alta
- Historische Holzhäuser, Polarforscher und eine moderne Kirche – Tor zur Arktis Tromsø
- Zwischen Tromsø und den Lofoten – Tierbeobachtungen im Polar Park
- wird weitergeführt
ZUSÄTZLICHE TIPPS NORWEGEN-REISE
- Schnellster Weg zum Nordkap mit PKW, Wohnwagen und Wohnmobil
- Traumziel Norwegen – meine schönsten Reisefotos aus Norwegen
- Die ultimative Reise: Highlights Nordkap und Norwegen in viereinhalb Wochen
Merke Dir doch diesen Beitrag auf Pinterest.
Auch auf Kommentare und Anregungen freue ich mich.
Steffi sagt:
Das war ja eine tolle Reise!
31. Juli 2018 — 9:26
Katja sagt:
oh ja liebe steffi, absolut klasse.
3. August 2018 — 15:31